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Im Hafen am Vorabend des
II. Weltkriegs  

Wenngleich die hier veröffentlichten Bilder aus dem Jahr 1939 einen eher ruhigen Eindruck vom Hafenbetrieb hervorrufen, so war der Umschlag seit der Weltwirtschaftskrise deutlich gestiegen. Gegenüber 1932 hatte sich die umgeschlagene Tonnenzahl auf nahezu 190 Prozent erhöht.

Die festgehaltenen typischen Rostocker Hafenmotive ermöglichen mancherlei Erklärungen. Der Aufbau des neuen Dierkow war weitgehend abgeschlossen und rundete nunmehr endgültig am Horizont den Blick vom Hafen über die Warnow ab, was der Fotograf immer wieder ins Bild rückte.

Das Erscheinungsbild des Hafens wird seit Mitte der dreißiger Jahre von den Silobauten ausgangs der Grubenstraße und auf der schließlich nach diesen Getreidespeichern benannten Silohalbinsel geprägt. Bis zum Sommer 1940 entstanden insgesamt fünf Hochspeicher und ein niedrigerer für gemischte Verwendung. Getreide war im Umschlag nach wie vor dominierend. Moderne Becherwerke und pneumatische Förderanlagen erleichterten die Be- und Entladearbeiten. Das Hantieren mit den schweren Kornsäcken entfiel nun weitgehend.

Das galt längst nicht für alle Arten von Umschlagsgut. Da ist interessant der Einblick in die Tätigkeit der Schauerleute, die wohl mit der Vorbereitung der Beladung eines Frachtseglers mit Schüttgut beschäftigt waren. Es ist nachvollziehbar, dass sie keinen Blick für die Bootshäuser am Gehlsdorfer Ufer hatten. Überhaupt waren damals Motorsegler mit einer Tonnage von 150 bis 350 t im Hafen noch bestimmend. Die Ladefähigkeit der größten den Hafen anlaufenden Schiffe lag bei 3.000 bis 3.500 t. Hierzu rechnet das im Vordergrund festgemachte Kühlschiff „Alsterufer“. Es war 1939 auf einer schwedischen Werft vom Stapel gelaufen. Allerdings wurde es seiner Bestimmung, dem Bananentransport, nie zugeführt. Vielmehr diente es nach Entfesselung des Krieges als Zielschiff für die U-Boot-Ausbildung im hiesigen Revier. Später setzte die Kriegsmarine die „Alsterufer“ als Versorger im Atlantik ein. Ihr Schicksal als Blockadebrecher besiegelten Bombentreffer am 27. Dezember 1943 [1].

Heute hat sich in dem Areal viel geändert. Der Hafen hat seinen Charakter verändert. Die Silos sind unter Beachtung denkmalpflegerischer Auflagen meist neu errichtet und einer zukunftsträchtigen Nutzung zugeführt worden.

Besonders beeindruckend die beiden neuen „Silos“ 4 und 5 als Sitz der Unternehmensgruppe Deutsche Seereederei, bei denen von den alten Bauten die beiden gemauerten Reliefmotive in die Neubauten integriert wurden.

Bei dem aktuellen Blick nach Gehlsdorf fällt nicht nur der Betrieb in der neuen Marina auf. Vertäut im Hafen liegt als technisches Denkmal das Betonschiff „Capella“, ein aus der Materialknappheit während des Krieges entstandenes Schiff der „Transportflotte Speer“.

[1]Die Angaben zur „Alsterufer“ sind Reinhard Kramer zu danken

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