HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Amberg 14 (Wohnhaus)

Text: Hans-Heinrich Schimler
Foto: Berth Brinkmann

Das Haus Amberg 14 ist der einzige Zeuge mittelalterlicher Bebauung am alten Markt. Es ist das einzige erhaltene Giebelhaus in diesem Gebiet, das allerdings durch massive Umbauten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark verändert wurde. Formsteine im Fassadenmauerwerk verweisen auf alte Fensterformen mit rundbogigen Öffnungen. Sie liegen unter Putz und sind nicht zu sehen. Ein Giebelanker nennt die Jahreszahl 1582. In seinem Ursprung ist das Haus ein gotisches Bauwerk. Das zweigeschossige mittelalterliche Giebelhaus erhielt im 18. Jahrhundert eine Fassade im Zopfstiel. Im 19. Jahrhundert wurden die Fenster verändert. 1931 wurde das Haus umgebaut. Es wurden sechs Zweizimmerwohnungen eingerichtet.

Erster genannter Besitzer des Hauses war in der Zeit um 1600 der Koventbrauer Hans Mildan. Hans Wulfen wurde 1658 der Eigentümer. Es folgten 1677 Hans Brümmer, 1709 Mattias Brümmer sowie 1744 und 1780 ein Joachim Biestorf. Der Kaufmann Wilhelm Diederich Buddig ist 1807 gemeldet und 1819 folgte Johann Caspar Georg Thode.

Bis 1871 war das Haus im Besitz des Kaufmanns Georg Brockelmann. Der kaufte das Grundstück  Nr. 13 und zog 1870 dorthin. Sein Nachfolger wurde der Gelbgießer Brunnée. 1875 ist der Bierbrauer R.Cordua Besitzer des Hauses. 1880 waren F. Duncker und J. Möller als Brauereipächter und spätere Brauereibesitzer ansässig. Danach, wie in den Adressbüchern 1901 und 1913 nachgelesen, war die Bierbrauerei J. Möller Nachfolger mit dem Inhaber Wilhelm Burmeister im Hause ansässig. 1922 und auch noch 1935 gehörte das Haus dem Böttchermeister Paul Wassmund. Fritz Schmidt aus der Gehlsdorfer Landreiterstraße 5 besaß es laut Adressbuch von 1949/50. Er ist als Rentier verzeichnet. Zu den Mietern gehörte unter anderem der Schiffskoch Martin Bastian.
 
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