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HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Augustenstraße 90 /
August-Bebel-Straße 32

von Hans-Heinrich Schimler (Text), Berth Brinkmann (Fotografie)

Die beiden Häuser Augustenstraße 90 und August-Bebel-Straße 32 sind heute durch den Brunnenhof, einer erfreulichen gestalterischen Schöpfung der letzten Jahre miteinander verbunden. Doch auch weiter zurück liegend gibt es geschichtliche Zusammenhänge. Das in der einstigen Friedrich-Franz-Straße gelegene Haus aus der Zeit um 1900 war das Wohn- und Verwaltungsgebäude der Mineralwasserfabrik W. Kempgens. In den Adressbüchern wirbt die Firma, die seit 1922 von Johs Reine und Dr. Ing. G. Gennerich geführt wird, als Kempgens & Co., mit dem „Friedrich-Franz-Brunnen, das führende Tafelwasser Mecklenburgs“. Später ist Gennerich der alleinige Eigner. Seit 1960 hieß der verstaatlichte Betrieb „Greifenquell“ und produzierte noch bis zu seinem Ende im Jahre 1990. Das Haus mit der Durchfahrt zu den Produktionsgebäuden wurde in den dreißiger Jahren vom Architekten Paul Korff verändert und umgebaut, wie der Rostocker Denkmalführer vermerkt. Bemerkenswert ist auch die Holzpflasterung im Torweg. Sie sollte den Hufschlag der Pferde dämpfen, die noch bis in die 1940er Jahre von der Fabrik zum Transport genutzt wurden.

Eine gleiche Pflasterung gibt es auch in der Durchfahrt des Hauses in der Augustenstraße. Mit seiner Bauzeit um 1925 ist es etwas jüngeren Datums und hat auch einen wesentlich moderneren Zuschnitt. Die Fassade ist aus anthrazitfarbenen Steinen gestaltet und besitzt in den beiden mittleren Etagen großzügige Fenster. Auch durch dieses Haus gelangte man zur Mineralwasserfabrik und deren Eigner Dr. Gennerich war dann auch sein Besitzer. Zu den Nutzern gehörten nach dem Krieg eine Werkstatt zur Verarbeitung heimischen Materials mit dem Namen „Bravo“. Ihr Inhaber war Christian Volkmann. Später gab es noch die Wäscherei Koch und eine Gardinenspannerei. Seit 1999 nutzt der alteingesessene Papierwarenhändler Sager das Geschäft. Zu den bekanntesten Bewohnern gehörte der Schriftsteller Walter Kempowski.

 

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