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HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Doberaner Straße 142 (ehem. Universitätsfrauenklinik)

Beitrag mit freundlicher Genehmigung des Verlages Redieck & Schade GbR Rostock aus "Vom Collegium zum Campus - Orte Rostocker Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte", 2007, Gisela Boeck/Hans-Uwe Lammel/Ernst Münch/Wolfgang Eric Wagner (Hrsg.) unter Mitarbeit von Helga und Wolfgang Engel, Ekkehardt Kumbier und Reinhard Mahnke. Fotos von Berth Brinkmann und Detlev Preuß

Die Errichtung der drei Kliniken, die man stadtauswärts rechterhand am Anfang der Doberaner Straße unmittelbar nebeneinander findet, dokumentiert auch für die Medizin in Rostock von der zweiten Hälfte des 19. bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein den Prozess der Ausformung von einzelnen Spezialdisziplinen.

Frauenklinik, jetzt Orthopädische Klinik

Als erste Klinikwurde hier in den Jahren 1885 bis 1888 die Frauenklinik (Entwurf A. Gaster) eingerichtet. Vorläufer dieser Einrichtung war die Gebärabteilung im unteren Stockwerk von Strempels medizinisch-chirurgischer Privatklinik. Nach fünf Projektentwürfen wurde 1855 endlich ein sechster für einen Neubau in der Buchbinderstraße genehmigt und 1859 konnten die Hebammenunterrichts- und Entbindungsanstalt übergeben werden. Folgenreich für die Rostocker Frauenheilkunde wurde die Berufung von F. Schatz 1872. Die Gründung einer modernen Anstalt für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe schlug Schatz bereits 1873 vor. Als Gelände brachte er die höchste Stelle der Stadt ins Gespräch, seinen eigenen und Teile eines benachbarten Gartens in der Doberaner Straße. Nach vielem Hin und Her, bei dem die Fragen der Kosten und des Standortes die wichtigsten Streitpunkte bildeten, beschloss 1882 der in Malchin tagende Landtag, 500.000 Mark aus dem Fonds der französischen Kriegskontribution für die Errichtung eines geburtshilflichen Instituts zu bewilligen. 1887 wurde die in Backsteinrenaissanceformen errichtete Klinik mit 80 Betten an Schatz übergeben, die in der Folgezeit eine Erweiterung, Modernisierung und Aufstockung erfuhr.

2006 wurde die Frauenklinik im Südstadtklinikum untergebracht, seitdem beherbergt das Gebäude in der Doberaner Straße die Orthopädische Klinik und Teile der Verwaltung des Klinikums, die eine Anstalt öffentlichen Rechts ist.

Die Orthopädische Klinik ist die Nachfolgeeinrichtung der unter der Schirmherrschaft der Herzogin Elisabeth, Gemahlin des Herzog Regenten Johann Albrecht zu Mecklenburg, gegründeten "Krüppelanstalt" in Rostock, die im Jahre 1900 in der Friedrichstraße als "Landeskrüppelanstalt Elisabeth Heim" eröffnet wurde. Sieben Jahre später war der Neubau des "Elisabeth Heimes" in der Ulmenstraße 44/45 bezugsfertig. Ab 1913 konnten dort durch einen Erweiterungsbau 65 Kinder betreut werden, sie erhielten Schulunterricht und die Möglichkeit einer Berufsausbildung. Im Januar 1947 wurde das Gebäude als Orthopädische Klinik eröffnet. Sie entwickelte sich zu einem Zentrum der operativen Orthopädie mit umfangreichen Lehr- und Forschungsaufgaben.

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