HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Kleine Wasserstraße 26 (ehemaliges Kaufmannshaus)

Text: Hans-Heinrich Schimler
Fotos: Berth Brinkmann,
Hans-Heinrich Schimler

Das Haus Kleine Wasserstraße  26 ist ein ehemals gotisches Giebelhaus mit Treppengiebel, das im Kern auf das 14. Jahrhundert zurückgeht. Der Giebel hat einen halbkreisförmigen, barocken Abschluss. Über dem Obergeschoss ist die Jahreszahl 1628 zu lesen. Links und rechts der Haustür gibt es Wandtäfelungen mit Rostockmotiven. Deren Herkunft konnte nicht ermittelt werden. Als das Haus 1996 von einem neuen Eigentümer erworben und aufwändig saniert wurde, waren die Tafeln bereits vorhanden. Die Kemlade des Hauses stammt aus der Zeit um 1870. Durch Modernisierungen hat sie im Gegensatz zum Haus keinen Denkmalstatus mehr.

Das Haus hat im Laufe der Jahrhunderte viele Eigentümer erlebt. So ist im Jahre 1692 der Ratsherr Hinrich Knesebecken genannt. 1746 ist von Helena Dorothea Tarnowen zu lesen, eine verwitwete Frau Quistorp. Vom 1754 genannten Hinrich Schomann kann nichts berichtet werden. 1761 gehört das Haus dem Koventbrauer Erdmann Ückermünd und 1794 dem Kleinbierbrauer Johann Joachim Peters. 1803 ist Leonhard Ludwig Saniter aus der großen Saniterfamilie Besitzer des Hauses. Ihm gehörte damals auch das Nachbarhaus Nr. 25. 

Einhundert Jahre später gehörte das Haus dem Kaufmann Heinrich Meyer. 1922 war es im Besitz des Kaufmanns Albert Törcks. Das Fräulein Helene Pape aus der Paulstraße 30a war 1935 Besitzerin des Hauses. 1950 betrieb Hertha Sercander als Hauseigentümerin einen Obst- und Gemüsegroßhandel. Zeitgenössische Bilder zeigen die entsprechenden Schriftzeilen über dem Erdgeschoss.
 
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