HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Kröpeliner Straße 1 (Geschäftshaus)

Text Hans-Heinrich Schimler
Foto Berth Brinkmann

Das Haus Kröpeliner Straße 1 hatte ursprünglich die Adresse Blutstraße 1. Das dreigeschossige Giebelhaus ist 1622 errichtet worden und grenzt mit seiner Rückseite an die Ratsapotheke auf dem Neuen Markt, mit dem es auch geschäftlich verbunden war. Die Giebelbekrönung ist aus schwedischem Sandstein errichtet worden. Die Abtreppungen des Giebels sind mit Voluten geschmückt.

Schon auf dem Tarnowschen Stadtplan von 1780/90 ist das Haus als zur Stadtapotheke gehörig verzeichnet. Dagegen steht im Jahre 1879 das Fräulein Dora Dresen mit einer Tapisserie-Manufaktur im Adressbuch. Ein Jahr später ist Fräulein Friederike Jantzen verzeichnet. 1881 schließlich beherbergt das Haus die Drogenhandlung der Ratsapotheke. 1899 ist der Ratsapotheker P. Uebe Besitzer des Hauses. Ihm gehört auch die Ratsapotheke. Uebe betreibt eine Drogenhandlung und Parfümeriefabrik und befasst sich mit der Fabrikation natürlicher Mineralwasser.

1901 ist der Ratsapotheker Theodor Schalhorn Besitzer des Hauses und auch der Ratsapotheke. Er führt in der Blutstraße 1 das fort, was schon seine Vorgänger betrieb. Schalhorn wohnte in der Kaiser-Wilhelm-Straße 13, der heutigen Rosa-Luxemburg-Straße. Theodor Schalhorn besaß das Haus nunmehr über Jahrzehnte und ist noch im Adressbuch von 1950 nachzuweisen. Das Geschäft war damals jedoch an den Kürschnermeister Walter Schirmer vergeben. Auch zuvor schon wurde das Haus anderweitig genutzt. So war 1935 der Hutsalon „Die Dame“ mit Etelka Weisz als Inhaberin etabliert. Heute ist in dem Geschäft ein Modehaus untergebracht.
 
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