HISTORISCHE ROSTOCKER BAUWERKE
Kröpeliner Straße 18 (Wohn- und Geschäftshaus)

von Hans-Heinrich Schimler (Text und Fotos)

Das Haus Kröpeliner Straße 18 hatte früher die Adresse Hopfenmarkt 3 und ist zweifellos einer der eindrucksvollsten Bauten in der Straße. Die Fassade des im Kern gotischen Hauses ist im dritten Viertel des 19. Jahrhundert zu einem Traufenhaus umgebaut worden. Auch mit der Sanierung in den 1990er Jahren gab es Veränderungen. So erhielt das Haus wieder einen Giebel. Eingefasst von Geschäften an den Seiten führt ein Mitteldurchgang zu dem Innenhofplatz, der heute als Hopfenmarkt eine beliebte Adresse ist. Von hieraus gibt es auch einen eindrucks-vollen Blick auf die rückwärtige Backsteinfassade des Hauses. An der rechcten Seite gibt es eine Kemlade. Eine weitere Besonderheit ist der gotische Gewölbekeller, in dem eine Gaststätte betrieben wird.

Zu den zahlreichen Nutzern des Hauses gehörte beispielsweise im Jahre 1940 Alfred Bähr, der hier eine Restauration mit der Bezeichnung Rostocker Moccastube und Lesecafé betrieb. In späteren Jahren gab es das Triebsees-Braustübel als außer-ordentlich beliebte Lokalität. Einer der Stammkunden war der Journalist Peter Erik Kobermann. Neben der täglichen Arbeit für den Lokalteil der Norddeutschen Neuesten Nachrichten befasste er sich intensiv mit Stadtgeschichte. Sein Straßenlexikon und das Lexikon der Rostocker Gaststätten sind noch heute beliebte Nachschlagewerke.

Andere bekannte Nutzer in der Vorkriegszeit waren Paul Bründel mit einem Geschäft für Herrenartikeln und Luise Hauenstein mit einem Elektro-Installationsgeschäft. Nach dem Krieg waren unter anderem J. F. Schomann jun. mit einem Eisen- und Kurzwaren-geschäft und die REG, Rostocker Elektrizitätsgesellschaft im Hause zu finden. Darüber hinaus gab es viele Mieter, die ihre Wohnungen in dem recht großen Haus hatten.
 
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