Rostocker Blitz vom 03.04.2005

Die Marienkirche im Wandel der Zeiten (2)

Die Hallenkirche

In diesem Jahr wird die Sicherung der Chorgewölbe eine der großen Aufgaben zur Erhaltung der Marienkirche sein. Nach dem Aufstellen der Gerüste ergibt sich die Gelegenheit, auch die Chorfenster zu restaurieren. Dafür sind wiederum Spenden erforderlich. Der „Rostocker Blitz“ und der „Förderverein Leuchtturm Warnemünde e. V.“, entschlossen sich, den Erlös der diesjährigen gemeinsamen Benefizveranstaltung „Es blitzt am Leuchtturm“ für dieses Vorhaben zur Verfügung zu stellen. Sie stellen sich damit in eine Reihe mit der Initiative des Ortskuratoriums Rostock der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die das gleiche Ziel verfolgt.

Aus diesem Anlass soll in dieser Artikelreihe ein Einblick in die Geschichte der Marienkirche gegeben werden. Die erste Folge befasste sich mit der Entwicklung innerhalb der Rostocker Stadtgeschichte. Die zweite Folge erzählt nun von der Hallenkirche, dem ersten nachgewiesenen Kirchenbau an dieser Stelle.

Eine Urkunde aus dem Jahr 1232 berichtet von einem Prediger in der Marienkirche. Von der zu jener Zeit existierenden Kirche blieb allerdings nichts erhalten. Vermutlich um 1260 wurde dann mit dem Bau einer Hallenkirche nach westfälischem Vorbild begonnen. Es war ein frühgotischer Bau mit einem breiten Mittelschiff und zwei schmaleren Seitenschiff von gleicher Höhe. Ein Baumeister ist nicht bekannt.

Von dieser Kirche blieben bedeutende Bauteile erhalten. Dazu gehört vor allem der Unterbau des Westturms mit seinen drei Hallen und zwei Turmkapellen bis hinauf zum ersten Fries. Die nördliche ehemalige Taufkapelle kann sogar angesehen werden. Innen ist das außen allerdings vermauerte gotische Rundfenster mit seinen originalen Profilen erhalten geblieben.

Ursprünglich gab es im Turm drei Portale, von denen das mittlere wohl um 1850 zugemauert und damit zerstört wurde. Bei Arbeiten am Fundament konnten die entsprechenden Mauerteile nachgewiesen werden. Innerhalb der Kirche sind die Gewölbeansätze der Hallen noch am Turmgemäuer links und rechts oberhalb der Fürstenloge zu sehen.

 

Die äußeren Portale des Westwerks. Das mittlere Portal wurde zugemauert.