07.01.2007

Rostocks größtes gotisches Bauwerk

Arbeiten im westlichen St.-Marien-Hochschiff abgeschlossen

Die wichtigsten Sicherungsmaßnahmen des vergangenen Jahres in der Marienkirche betrafen die statische Gewölbesicherung im westlichen Hochschiff im Bereich der Orgel. Dabei waren Risse kleineren und größeren Ausmaßes im Backsteinmauerwerk zu reparieren. Diese Risse sind ein Zeichen dafür, dass sich die Gewölbe im Laufe der Zeit bewegt hatten. Der Einbau von Spannankern soll zusätzliche Sicherheit gewähren. Repariert werden mussten auch die Fenster im Hochschiff. Eine besondere Herausforderung war für alle Beteiligten die Arbeit in diesem wahrlich sensiblen Bereich. Galt es doch, die zahlreichen barocken Schnitzwerk, Engel, Sterne und die vergoldete Sonnenscheibe im Umfeld der Orgel sowie die 1769 errichtete Orgel selber zu schützen. Gewölbe und Wände hatten ihr barockes Aussehen in den Jahren 1723/24 erhalten. Und das sollte einschließlich der Bemalung der gotischen Gewölberippen wieder hergestellt werden. Zur großen Überraschung kamen bei den Arbeiten an der vor 150 Jahren aufgetragenen Kalkausmalung barocke Malereinen zum Vorschein, von dessen Existenz niemand mehr etwas wusste. Der Rastaurator Marcus Mannewitz und seine Kollegen machten sich voller Freude an die mühsame Restaurierung der um die Sonnenscheibe schwebenden Engel. Es gelang, die Malerei zu erhalten und dort wo es notwendig war, zu ergänzen. So ist St. Marien um ein weiteres künstlerisches Kleinod reicher.

Gefördert wurden die Arbeiten durch Bund, Land und die Hansestadt Rostock, durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, den Förderverein der Marienkirche und durch viele Einzelspender. Den Spendern wird herzlich gedankt.

Nun werden die Gerüste im Westen der Kirche abgebaut und im südlichen Querhaus wieder aufgebaut. In diesem Bereich werden die Sicherungsarbeiten fortgeführt. Wieder sind die Gewölbe und auch die Seitenfenster Ziel der Arbeiten. Auch dabei können wieder Spenden zum Gelingen beitrage, vor allem dann, wenn vielleicht wieder verborgene Kunstwerke zum Vorschein kommen.

 

Detail der barocken Gewölbebemalung über der Orgel.