14.01.2007

Rostocks größtes gotisches Bauwerk

Barockes im gotischen Bau
Für die Marienkirche wurde 2006 viel getan

Für mehrere Monate war dieser faszinierende Blick durch Gerüste verstellt. Nun ist das Barockensemble mit Orgel und Fürstenloge unter gotischem Gewölbe wieder in all seiner Pracht zu sehen. Innerhalb des 16. Bauabschnittes wurden die Gewölbe gesichert und neu gestrichen. Die Rippen erhielten ihren barocken Blattschmuck zurück. Dazu wurden sechs Fenster erneuert. Es war eine der wichtigsten Aufgaben des Jahres 2006. Ganz überraschend waren wie mehrmals berichtet über der Orgel barocke Malereinen entdeckt worden. Sie sind restauriert und ergänzt worden und krönen nun das Gesamtkunstwerk im westlichen Hochschiff. Viele Besucher stehen wieder erstaunt und beeindruckt davor. Soviel Barock erwartet vor allem nicht jeder süddeutsche Besucher in einer hanseatischen Kirche der Gotik. Doch gerade die Fürstenloge zeigt die Verbindung von städtischem Bürgertum mit dem Schweriner Landesherrn, der ganz selbstverständlich in der größten Stadt seines Landes präsent war. Palais und Barocksaal am Universitätsplatz komplettieren die herzogliche Präsenz in Rostock.

In diesem Jahr kann die Gemeinde auf 775 Jahre Ersterwähnung der Marienkirche zurückblicken, ein durchaus bemerkenswertes Datum. Da fügt es sich schon mehr als glücklich, dass über die genannten Arbeiten hinaus auch Gewölbe und Fenster des Hochchors und das große Südportalfenster repariert und restauriert werden konnten.

Gegen 775 Jahre nehmen sich 15 Jahre eher bescheiden aus. Und doch waren sie von großer Bedeutung. Wurde doch 1992 der Förderverein Stiftung St.-Marien-Kirche zu Rostock gegründet, was vor allem dem Engagement Pastor i. R. Ulrich Nath zu verdanken ist. Seither konnte der Förderverein 700 000 Euro einwerben. Sie flossen in die insgesamt aufgebrachten 7,8 Millionen Euro ein, die in die Arbeiten an der Kirche flossen. Dass dafür allen Gebern herzlichster Dank gebührt, soll an dieser Stelle ausdrücklich betont werden.

 

Fürstenloge und Orgel unter gotischem Gewölbe mit barocken Engeln.