28.01.2012


Kapellenkranz der Rostocker Marienkirche wird baulich gesichert

Die statische Sicherung des Kapellenkranzes ist die nächste große Aufgabe in der Marienkirche. Der Kapellenkranz führt in einem offenen Umgang im Osten um den Altarraum und den Hochchor herum. Die Kapellen werden von fünfzehn Meter hohen sechseckigen gemauerten Rippengewölben überspannt. In jeder der Kapellen gibt es jeweils drei zehn Meter hohe gotische Fenster. Von einigen Kapellen ist die einstige Funktion bekannt. So war die östlichste Kapelle eine Marienkapelle, dann gab es die Ratskapelle mit einem eigenem Portal sowie die Kapelle der Ärzte und Barbiere.

Hochchor und Kapellenkranz wurden in der Zeit um 1290 errichtet. Sie wurden an die bereits stehende Hallenkirche angebaut. 1472 wurde die Astronomische Uhr errichtet. In der Zeit um 1886 wurden die Kapellen mit neuen Fenstern ausgestattet. Die Buntglasfenster kamen aus der Tiroler Glasmalerei- und Mosaikanstalt Innsbruck. Durch Kriegsfolgen zerstört, blieben lediglich zwei der Fenster erhalten. Sie zeigen die Motive Christi Himmelfahrt und Christi Auferstehung.

Besonders eindrucksvoll sind die Ziegelsteingewölbe, die großen Tüchern gleich über den Kapellen „schweben“. An ihnen aber zeigen sich vor allem die Bauschäden, die es anzugehen gilt. Risse im Gewölbemauerwerk sind für den Besucher gut sichtbar. Alte Durchfeuchtungen, untergesetzte alte Halteschienen und eiserne Queranker verweisen auf große Schäden an diesen Großgewölben.

2018, zum achthundertjährigen Jubiläum Rostocks, sollen die Arbeiten am Kapellenkranz abgeschlossen sein. Bis dahin werden Gewölbe und Mauern statisch gesichert. Risse werden geschlossen, Steine ausgewechselt, Putz gefestigt oder erneuert. Die Innenwände erhalten einen neuen Kalkanstrich. Die barocke Bemalung der Rippen und Profile wird so wieder hergestellt, wie sie in den Jahren 1723/24 geschaffen wurde. Auch alle Fenster und Verglasungen werden repariert. Sowohl die Maßwerke als auch die Verglasungen sind beschädigt, verschlissen und verschmutzt.

Wie schon bei den Arbeiten der zurückliegenden Jahre kann die Finanzierung des Vorhabens nur gesichert werden, wenn das Land Mecklenburg-Vorpommern, die Stadt Rostock, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Evangelisch-Lutherische Landeskirche und Innenstadtgemeinde, der Förderverein und viele Spender gemeinsam zusammenwirken. Großer Dank gilt allen Förderern und Spendern, die seit 1992 den Bausicherungsprozess an der Marienkirche ermöglichten.

 

Südliches Seitenschiff



Gewölbe Kapellenkranz